Traumatherapie

Die meisten Menschen sehen den Begriff „Trauma“ nur im Zusammenhang mit einem furchtbaren Ereignis, wie einem Überfall oder einer Umweltkatastrophe. Das ist ein Missverständnis. Ein Trauma wird nicht durch das Ereignis definiert, sondern durch die Folgen, die bestimmte Erfahrungen für einen Menschen haben. Ein Trauma entsteht, wenn ein Mensch zu plötzlich oder zu lange schutzlos einer überwältigenden Bedrohung ausgesetzt ist. Dann nämlich wissen sich Organismus und Seele nicht anders zu helfen, als manche Bereiche herunterzufahren oder ganz abzuschalten. Auslöser für Traumatisierung können der unvorhergesehene Tod eines nahestehenden Menschen sein, oder der Verlust des Arbeitsplatzes, Erniedrigung durch Eltern, Partner, Geschwister, Kolleg:innen und auch frühkindliche Vernachlässigung oder Trennung von wichtigen Bezugspersonen können traumatisieren. Wichtig ist zu verstehen, dass Menschen auf ähnliche Erfahrungen sehr unterschiedlich reagieren können und man daher nicht von der durchlebten Situation ableiten kann, ob sie traumatisch war oder nicht. Das Erleben, die individuellen Bewältigungsstrategien und die physiologischen und/oder psychischen Folgen sind für die Beurteilung ausschlaggebend. Die Erscheinungsbilder von Traumafolgestörungen sind dabei äußerst vielfältig, vielschichtig und oft zeitversetzt, so dass sie nicht sofort als solche erkennbar sind. Hinzu kommt, dass die belastenden Erfahrungen oft aus dem Bewusstsein verdrängt werden, so dass viele Menschen keinerlei Zusammenhang zwischen ihren Erlebnissen und ihrem Leiden herstellen. Darüber hinaus wissen wir heute, dass Traumata von einer Generation zur nächsten weitergegeben werden können. Dies ist zum Beispiel in Bezug auf Krieg, Hunger, Heimatverlust bedeutsam.

Weil Traumafolgen sowohl auf den Körper als auch die mental-emotionale Verfassung betroffener Menschen wirken, werden in der modernen Traumatherapie Körper und Psyche gleichermaßen einbezogen. Ich bin unter anderem in Somatic Experiencing nach Peter Levine und durch Diane Pool Heller und Elisabeth Schneider Kaiser in der Arbeit mit frühkindlichen Bindungstraumata ausgebildet.

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