Was wir in der Aufstellungsarbeit für’s Leben lernen können:
Aufstellungen schulen uns, inmitten von Konflikt, Krieg und Krisen, einen entspannten, klaren Blick zu bewahren und unser Denken, Fühlen und Handeln auf Frieden, Freiheit und Verbundenheit auszurichten. Aufstellungen lehren uns auch, Grenzen und Ohnmacht mit Würde und Kraft anzuerkennen, statt Amok zu laufen oder zusammen zu brechen. Aufstellungen zeigen, dass sich Veränderungen bei Einzelnen auf das gesamte System auswirken. Das gibt einen Hinweis auf die Verantwortung und die Wirkung, die jeder einzelne Menschen für und auf unser Zusammenleben hat.
Aufstellungen zeigen
- dass ein System, eine Organisation, Familie oder Gesellschaft, im Ganzen an Kraft verliert, wenn Mitglieder ausgeschlossen, missachtet oder verletzt werden.
- dass sich Systeme der Organismen im Gegenzug lebendig und harmonisch entfalten, wenn jeder und jede seinen/ihren Platz in der Gemeinschaft einnehmen.
- dass Würde, Kraft und Frieden einkehren, wenn Verantwortung übernommen und Schuld anerkannt wird – ohne Moral und ohne Urteil.
- dass ein System in Unruhe ist, wenn Nehmen und Geben nicht ausgeglichen sind.
- dass das Gleichgewicht von Geben und Nehmen im Herzen gepflegt wird.
- dass diejenigen, die zuvor da waren, einen gewissen Vorrang haben und BeACHTUNG verdienen, da sie das, was folgt, ermöglicht haben, ob zum Guten oder zum Schlechten.
- dass aber den gegenwärtigen Mitgliedern die derzeitige Unterstützung gelten muss, denn in ihnen entfaltet sich das Leben – JETZT.
- dass wir eine respektvolle Verbindung zur Vergangenheit herstellen müssen, ohne uns moralisch, mit schlechtem Gewissen von ihr gefesselt zu fühlen.
- dass die Prozessleitung, auch wenn sie an einer Lösung für Einzelne arbeitet, der Ganzheit des Systems dienen und sie schützen muss. Deshalb muss sich die Prozessleitung vom Herzen her mit denjenigen verbinden (nicht verbünden), die ausgeschlossen und verurteilt werden.
An Aufstellungen teilzunehmen, heißt sich mit Haut und Haar einzulassen. Anders als bei Analysen und Diskussionen, entstehen Einsichten nicht allein im Kopf, sondern vor allem im Herzen. Das Erlebte hinterlässt Spuren in unseren Zellen und verändert unser Hören, Sehen, Fühlen und Handeln. Aufstellungserfahrungen befähigen uns, Schmerzhaftes, Bedrohliches und Widersprüchliches offen und angstfrei anzuschauen. Das macht Mut und schenkt Kraft. Aufstellungserfahrungen befähigen uns, Gefühlen Raum zu geben, ohne sie gegen andere auszuagieren. Das macht lebendig und schenkt Energie. Durch Aufstellungserfahrungen gewinnen wir Entspannung, Klarheit und Handlungsfreiheit, die in alle Lebensbereiche hineinwirken.
Nächste Gelegenheit für Selbsterfahrung als Stellvertreter*innen und für Hospitanz bieten sich am 11. März im UTA Institut und am 13. April in Essen