Die Wahlkampagne von Bündnis90/Die Grünen wird von vielen Seiten scharf attackiert. Dem Spiegel ist zum Beispiel das, was die Grünen, namentlich Robert Habeck repräsentieren zu „wolkig, weich, zu gefühlig – zum fremdschämen“ (Interview ). Die Journalisten Christoph Hickmann und Marina Kormbaki übersehen meines Erachtens, dass das, was die Grünen in die Bundespolitik einzubringen versuchen, wozu sie Wählerinnen und Wähler ermutigen wollen und was sich jetzt in den Wahlkampf-Schlagworten ZUVERSCIHT und ZUSAMMEN bündelt gerade keine Emotionen sind. Vielmehr handelt es sich um Haltungen. Wie die Philosophin Thea Dorn in diesem inspirierenden Podcast ausführt ist Zuversicht eine geistige Tugend, die eine lebenspraktische Hilfestellung zur Lösung schwieriger Situationen darstellt. Tugenden sind im ursprünglichen Sinne keine Moralkeulen, die gängeln und bei Nichtachtung mit Strafe drohen. Tugenden sind eingeübte innerer Prozesse, die dem Menschen helfen, sich nicht von Gefühlen beherrschen und leiten zu lassen, sondern das Leben mit Klarsicht und Umsicht zu gestalten. Dabei wird das Herz nicht ausgeblendet. Vielmehr kommt es in Einklang mit dem Verstand, wie im Begriff „Mindfulness“ eben auch das Herz uneingeschränkt enthalten ist. Siehe hierzu auch Jon Kabatt-Zinn Mind/Heartfulness
ZUVERSCIHT wäre in meinen Worten eine Kraft, die Angst, Hass, Gier, Neid, Schmerz und Trauer verwandelt und zum Ausgangspunkt für lebendiges Handeln wird. Der Theologe Dietrich Bonhoeffer nannte sie eine „Lebenskraft“; der marxistische Philosoph Antonio Gramsci sprach vom „Pessimismus des Verstandes, Optimismus des Willens“. Es ist also eine Absicht und Anstrengung mit der Zuversicht verbunden. Thea Dorn sagt in dem Podcast treffend, dass Zuversicht – wie jede andere Tugend auch, nicht vom Himmel fällt, sondern eingeübt werden muss. Praktische Methoden wie Kontemplation, Meditation, Gebet – Methoden, die das Bewusstsein über impulsive Reaktivität hinausheben, den Horizont erweitern, erkennen lassen, wie alles zusammenhängt und miteinander in Beziehung steht, so dass eine Perspektive für einen nächsten, sinnvollen, vernünftigen Schritt entsteht, finden wir unter anderem in der Philosophie, an den Wurzeln aller Weltreligionen und in der buddhistischen Achtsamkeitspraxis. Ich wünsche euch, dass ihr lebenspraktische Methoden findet, die euch entsprechen und euch unterstützen, den schwierigen Zeiten mit Zuversicht zu begegnen. Die euch helfen, statt in Panik und Depression zu versinken, die eigene Lebenskraft zu entfalten.
Ich werde meiner Lebenskraft auch einen kleinen booster verpassen, weshalb ich anders als in den vergangenen Jahren zum Jahresbeginn keine online Meditation anbieten werde. Vielmehr werde ich selbst in den kommenden 5 Tagen online bei Sangha-live mit meinem Lehrer Christopher Titmuss meditieren. Wer sich nicht davon abschrecken lässt, dass diese Meetings auf Englisch sind (Christopher ist sehr gut zu verstehen) kann sich ja dazu gesellen: ZUSAMMEN zu meditieren und zu reflektieren schenkt Kraft und Zuversicht. Hier geht es zur Webseite von Sangha Live. Bitte beachte, dass Christopher für Martin Aylward einspringt. Die Informationen wurden noch nicht auf der Webseite aktualisiert.